Wir sind DIE Gesichter

Ja, sie sind echt und keine Models.

Diese sechs Menschen haben zur guten Wahlbeteiligung beigetragen! Sie kamen nicht aus dem Katalog, sondern aus der Kirche. Aber sie warben doch. Für die Arbeit im Presbyterium. Als Köpfe der Kampagne luden sie zum MITbestimmen und MITwählen ein. Auf Flyern, Citylights und Großplakaten, Mit ihren ganz eigenen Gesichtern und Geschichten… Wir sind dankbar für ihr Engagement! 

Adam: Elektroniker

Adam David Lockhart. 30 Jahre alt. Er arbeitet als Elektriker und ist seit 2014 Presbyter in Ludwigshafen Nord. Nach seiner Konfirmation entfernt er sich von der Kirche. Drogen und Partys bestimmen sein Leben. Mit 22 Jahren stirbt er fast an einer Überdosis. „Ich hatte mich aufgegeben, da kam aus meinem Herzen heraus eine Stimme und sagte `Hilf mir Gott!`. Ich weiß, das klingt komisch, aber so war es.“ Adam beginnt, die Bibel zu lesen. Er stellt sein Leben um und besucht seit langem wieder einen Gottesdienst. Angeregt von seiner Schwiegermutter wird er kurz darauf Kirchenältester, als der Jüngste im Dekanat. Der Vater von zwei Kindern leitet derzeit den Kindergottesdienst. 2020 will er sich wieder zur Wahl stellen. „Auch wenn die Sitzungen manchmal nerven, bringt dir das Amt einfach unheimlich viel.“

Jochen: Key-Account-Manager

Jochen Dittrich. 43 Jahre alt. Er ist seit 2014 Presbyter in Homburg. Der leidenschaftliche Sänger kommt über die Musik zur Gemeindearbeit. Er singt zunächst im Vokalensemble. „Aber schon immer hatte ich ein großes Interesse an Kirche und Religion.“ Darum lässt er sich ehrenamtlich zum „Lektor“ ausbilden. Das heißt, er hält Lesepredigten im Gottesdienst. Bald darauf sitzt er auch im Presbyterium. Im Finanz- und Bauausschuss bringt der Betriebswirt und derzeitige Key-Account-Manager sein Fachwissen ein. Jochen packt auch ansonsten gern mit an. „Man kann einfach viel mitgestalten!“ So sucht er, etwa in Sachen Kultur und Kirche, immer auch neue Wege. 2020 stellt er sich wieder zur Wahl.  „Aber zu fromm ist nichts für mich, ich stehe für eine liberale und offene Kirche.“

Katharina: Personalreferentin

Katharina Sander. 35 Jahre alt. Sie ist eine „Eingeborene“, meint sie, denn sie lebt seit ihrer Geburt in Dittweiler. Bereits ab 2008 ist sie dort als Presbyterin aktiv. Die junge Mutter und Betriebswirtschaftlerin arbeitet als Referentin für Personalentwicklung. „Damals, mit 24 war ich nicht kirchennah. Aber als ich die Anzeige für die Presbyterwahlen im Gemeindebrief las, fühlte ich mich angesprochen. Das bin genau ich!“ Mit ihrem Talent für Zahlen engagiert sie sich als Schriftführerin. Aber sie entdeckt im Presbyterium auch neue Seiten an sich, etwa auf den Seiten des Gemeindebriefs. Katharina arbeitet im Team der Öffentlichkeitsarbeit mit. Das Schreiben war ihr neu und begeistert sie umso mehr. 2020 will sie weitermachen. „Auch wenn ich nicht oft in den Gottesdienst gehe, das Amt ist ja so viel mehr!“

Renate: Yoga-Lehrerin

Renate Roeder. 72 Jahre alt. Sie ist seit 2014 Presbyterin in Bad Bergzabern. Als Krankenschwester hat sie sich selbst überfordert. Sie durchlebt über Jahre schwere Krankheiten, Trennungen und Schicksalsschläge. Teilweise kann sie nicht mehr sprechen. Erst durch Yoga findet sie zurück zu sich und einer inneren Balance. Als Rentnerin und Yogalehrerin zieht sie in die Nähe des Sohnes, nach Bad Bergzabern. Sie kennt zunächst niemanden und freut sich über die Begrüßung des Dekans und die Einladung in die Gemeinde. Gern lässt sie sich ins Presbyterium einbinden. „Die Kirche und Gott waren immer für mich da und jetzt freue ich mich, für andere da zu sein.“ Auch über 2020 hinaus will Renate dabei bleiben. „Durch Meditation fand ich noch einen tieferen Blick auf Gott, den ich versuche, weiterzugeben.“

Tyfanie: Dispositionsassistentin

Tyfanie Nzila-Balley. 38 Jahre alt. Sie lebt seit 2014 in Ludwigshafen Pfingstweide. Dort ist sie auch Presbyterin. Mit 16 Jahren ist sie als Flüchtling aus dem Kongo gekommen. Ein schwerer Weg. Ebenso wie der Start in Deutschland. Sie holt das Abitur nach, leitet eine Einzelhandelsfiliale, die geschlossen wird. Derzeit arbeitet sie bei einer Firma für Medizinische Personallogistik. In ihrem bewegten Leben wurde ihr immer geholfen, meint Tyfanie, auch von der Kirche. Als Presbyterin kann sie etwas zurück geben. Ein Grund, warum sie dabei bleiben mag. „Es macht auch einfach Spaß und ich lerne ständig etwas dazu.“ Ihr ist es auch wichtig, dass junge Leute mitbestimmen und frischen Wind in die Kirche bringen. „Wenn ich will, dass sich etwas verändert, dann muss ich es eben selbst machen.“

Wedigo: Selbstständiger

Wedigo von Wedel. 43 Jahre alt. Er lebt in Schifferstadt und ist dort seit sieben Jahren Presbyter. Er arbeitet als Selbstständiger und hat viele Interessen. Als er mit seiner Frau von Hamburg in die Pfalz gezogen ist, kam kein Willkommensgruß der Kirchengemeinde. Stattdessen sind die Beiden direkt auf die Gottesdienstgemeinde zugegangen. Und wurden bald freundlich aufgenommen. „Warum sind derzeit wieder Menschen verunsichert auf der Suche nach Sinn“, fragt er sich, „aber die Kirchen gleichzeitig leer? Das kann doch nicht sein!“ Wedigo will darum auch bei der nächsten Wahl wieder antreten. Als Mutmacher, um die Kirche zu verändern. „Und für die Arbeit bekommt man auch etwas zurück. Man kann etwas bewegen und das macht mir Freude!“